Schon am Anfang des vergangenen Jahrhunderts war es möglich in Roßwag in einem Verein Sport zu treiben.
Sportbegeisterte junge Männer gründeten anno 1911 einen Turnverein. Dessen erster Vorstand
war Gottlob Herrigel. Im Spätjahr 1913 wurde eine Turnhalle gebaut. Der dann beginnende 1. Weltkrieg forderte auch in den Reihen der Turner zahlreiche Opfer. Nach dem Krieg wurde ein Wiederaufbau notwendig. Es entstand eine Herren- und eine Jugendriege.
Aber auch eine andere Sportart hatte ihre Anhänger. Deshalb wurde im Jahre 1920 ein Schützenverein ins Leben gerufen. An dem Weg zur Kappelsteig (oberhalb des Weingut Roterfaden) errichtete dieser Verein ein Schützenhaus, in dem regelmäßige Schießübungen und Preisschießen durchgeführt wurden.
Wir kehren aber wieder zurück zum Turnverein. Eduard Schneider, ehemaliger Jugendwart der Turner, berichtete über den Ablauf der Trainingsabende: ,,Man traf sich am Rathaus und zog dann gemeinsam mit dem Lied -Turner auf zum Streite zur Turnhalle“. Diese stand rechts vom Hagenrain.
Aus den Reihen dieser Turner rekrutierte sich dann die erste Fußballmannschaft. Diese spielte bereits in den Farben schwarz-gelb 1928 auf der Kappelsteig gegen mehrere Ortschaften. Der Turnverein hatte im Jahre 1930 seinen sportlichen Höhepunkt mit der Durchführung des Gauturnfestes im Garten des damaligen Schultes Heinrich Burkhardt.
Im Jahre 1933 begeisterte dann die ersten Begegnungen der jetzt in blau-weiß antretenden Roßwager. Obwohl der einstige Pfarrer Lechler von der Kanzel gegen die ,,Teufelsbande“ wetterte und mehrmals den Ortsbüttel ausschickte, um die Kickerei zu unterbinden, wurden mehrere Spiele ausgetragen. So begeisterten Begegnungen gegen Nußdorf, Mühlhausen und Großsachsenheim die Roßwager Bürger. Einen Verein gab es aber noch nicht, man kickte, wild“. Die ersten Einberufungen zur Wehrmacht rissen Lücken in die Mannschaft und die später einsetzende Mobilmachung mit dem nachfolgenden Krieg brachten die Idee einer Vereinsgründung endgültig zum Scheitern.
Ära blau-weiß Von links, stehend: Albert Schneider, Walter Mäule, Robert Zimmermann, Hermann Rapp, Emil Herrigel, Karl Engelhardt, Ludwig Burkhardt, Eduard Schneider.
Sitzend: Erwin Schneider, Otto Herrigel, Heinrich Herrigel