FV Roßwag e.V.

Geschichte

1985 - 1995

Das 40-jährige Jubiläum des FV Roßwag wurde am 22. Juni 1985 mit einem Festbankett eröffnet. Die Sport- und Kulturhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt.


Der Gesangverein eröffnete den Abend mit einigen Liedbeiträgen. Sämtliche Roßwager Vereine überbrachten Geschenke an den FVR. Viel Prominenz aus Ort, Stadt und Landkreis war gekommen, um die Glückwünsche auszusprechen.


Viel Raum nahmen bei der Feier die Ehrungen ein. Noch nie hatte man beim FV Roßwag langjährige und verdiente Mitglieder geehrt. Das 40-jährige Bestehen war dazu die beste Gelegenheit, dies nachzuholen.

Vorstand Rudolf Wachter und Herr Karr, Chef der Fußballer im Bezirk, hatten einen Ehrungsmarathon durchzustehen, bei dem u.a. alle Gründungsmitglieder zu Ehrenmitgliedern wurden.

Den Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete zweifellos die Ehrung von Rudolf Wachter. Für seine 25-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender des FVR wurde er von Herrn Karr mit der Ehrennadel des Württ. Fußballverbandes und des Württ. Landessportbundes ausgezeichnet.

Der zweite Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten war die Ausrichtung eines Fußball-Pokal Turniers. Nach spannenden Spielen der 8 Mannschaften aus der näheren Umgebung belegte der FV Roßwag den dritten Platz. Turniersieger wurde Oberriexingen. Mit großen Erwartungen begann die 1. Mannschaft die neue Saison 1985/86. Endlich wollte man wieder eine Meisterschaft erringen. Viele junge Spieler aus dem starken A-Jugend Jahrgang des Vorjahres drängten in die 1. Mannschaft. Gute und erfahrene Spieler bildeten bereits den Stamm des Teams. Doch auch dieses Spieljahr verlief enttäuschend. Nur ein Mittelfeldplatz konnte erreicht werden. Dennoch ein Höhepunkt zum 15 Saisonabschluss. In Ensingen erreichte man am 19. Juni 1986 nach erstklassigen Spielen das Endspiel beim Stadtpokalturnier. Gegner war der VfB Vaihingen. Nach großem Kampf unterlag man dem zwei Klassen höher spielenden Gegner mit 3:1 Toren. 1985/86 errichtete der Verein einen Geräteschuppen bei den Faimen oberhalb des Hagenrains. Nach kurzer Bauzeit, das meiste in Eigenleistung, hatte man endlich einen geeigneten Raum, um alle Festles-Utensilien an einem zentralen Ort aufzubewahren. Die Jahresfeier am 24. Januar 1987 war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Sämtliche Abteilungen und Gruppen beteiligten sich am Programm. Zum ersten Mal wurde die Feier offiziell am Sonntagnachmittag wiederholt. Beide Veranstaltungen waren total ausgebucht, so dass der Ausschuss beschloss, zukünftig weiterhin 2 Veranstaltungen durchzuführen.

Bei der Generalversammlung im Februar 1987 wurde erstmals konkret über den Bau eines Sportplatzes diskutiert. Anfragen über Planung und Zuschüsse wurden eingeholt. Doch niemand wollte die Angelegenheit so richtig in die Hand nehmen. Die Kosten für den Verein waren einfach zu hoch.

Bei dieser Versammlung mussten einige Ämter neu besetzt werden. Wilfried Pätzold übernahm dabei das Amt des 2. Vorsitzenden.

Nach einer schwachen Vorrunde mit schlechtem Tabellenplatz steigerte sich die 1. Mannschaft noch auf einen guten Platz im vorderen Mittelfeld. Dabei gab es in der Rückrunde nur eine Niederlage und einen 7:0 Sieg gegen den Aufstiegskandidaten aus Ölbronn.

Seit Anfang 1988 hat der Verein ein Mutter-Kind-Turnen in seinem Programm, das von einigen Müttern geleitet wird. Dies wurde im Ort allgemein begrüßt, was auch an der regen Beteiligung zu sehen ist.

Bei der FV-Jugend konnte auch in diesem Jahr keine A- und B-Jugend Mannschaft gemeldet werden. Es gab nicht genug Spieler in diesem Alter, um eine vereinseigene Mannschaft stellen zu können. Dabei sah es bei den F- und D-Jugendlichen sehr gut aus. Genügend Spieler standen für diese beiden Mannschaften zur Verfügung. Außerdem spielten beide Teams sehr erfolgreich.

Die 1. Mannschaft hatte endlich wieder mal eine gute Saison. Platz vier in der Tabelle drückte dies aus. Zum 30. Juni 1988 beendet Hans Rieger seine erfolgreiche vierjährige
Tätigkeit als Trainer des FV Roßwag. Nachfolger wurde Rolf Gittinger aus Kleinglattbach. Im August 1988 richtete der FV Roßwag die Zielankunft der VKZ-Rad-Tour aus. In 450
Radfahrer und Wanderer mussten in kürzester Zeit versorgt werden. Alle Helfer waren gut vorbereitet. Ohne größere Wartezeiten wurde alles abgewickelt. Ein Lob von höchster Stelle war der Lohn für ausgezeichnete Organisation.

1988 Von links, stehend: Franz Dieterle, Max Zimmermann, Rainer Arnold, Klaus Böhringer, Reinhold Gayer, Karl Fiedler, Martin Mannhardt, Eberhard Gayer, Werner Dieterle.
Mitte: Volker Burkhardt, Frank Martinek, Ralf Mannhardt, Herbert Phillip, Klaus Mannhardt, Gerd Gayer, Wolfram Hoffmann, Jochen Haller, Dirk Schnabel, Jürgen Martinek, Peter Müller, Klaus Gerlach, Jörg Mannhardt, Günter Zimmermann, Hans Rieger.
Kniend: Thomas Glaser, Edgar Schmidt, Horst Mäule, Steffen Wachter, Bernd Schnabel, Willi Gutjahr, Jörg Gayer, Thilo Burkhardt, Rainer Fedra, Karl-Heinz Mäule, Bobbi Nauen, Michael Rauchberger

Im Spieljahr 1988/89 erreichte unsere 1.Mannschaft, wie im Vorjahr, einen guten 4. Tabellenplatz, wobei es in der Rückrunde keine einzige Niederlage gab. Im Spieljahr 1989/90 wurde die Erste“ Vizemeister. Nach langem Kampf um die Tabellenspitze behielt der TSV Enzweihingen knapp die Oberhand. Trainer Gittinger verstand es hervorragend, seine Spieler zu motivieren und einzustellen. Leider hat er den FV Roßwag zum Saisonende verlassen.

In dieser Saison wurde Gerd Striegel als erster Spieler offiziell vom Verein für 500 Spieleinsätze mit dem Vereinswimpel geehrt.

Vom 14.06. bis 18.06.1990 war der FV Roßwag zum zweiten Mal Ausrichter des Stadtpokalturniers der Stadt Vaihingen. Im Spiel um Platz 3 gelang den Roßwagern ein 2:1 Sieg gegen den TSV Kleinglattbach. Turniersieger wurde der TSV Enzweihingen.

Bei der FV-Jugend hielt der Aufwärtstrend an. Für das Spieljahr 1990/91 standen über 40 Kinder für eine E-, D- und C-Jugend zur Verfügung. Im April 91 nahm die C-Jugend an einem Fußball-Turnier in Mailand teil. Bei der AH-Abteilung musste der Spielbetrieb mangels Teilnehmer eingestellt werden. Außerdem fand sich niemand mehr, der als AH-Leiter fungierte.

Neuer Trainer der Aktiven für die Saison 1990/91 wurde Harald Hebel aus Illingen, der aber nur für ein Jahr zugesagt hat. Das Stadtpokalturnier in Vaihingen war für die FV-Mannschaft der Höhepunkt der Saison 1990/91. Bei diesem Turnier wurde zum dritten Mal das Endspiel erreicht. Zum dritten Mal gegen den VFB Vaihingen. Leider zum dritten Mal verloren. Zum dritten Mal mit 3:1 Toren.

Im Sommer 1991 übernahm Uwe Schwendemann das Amt des Trainers. Ein guter Mittelfeldplatz war die Ausbeute der Saison 1991/92.

Von einem Wechsel an der Vereinsspitze war die Jahreshauptversammlung am 5. Juni 1992 geprägt. Nach 33-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender übergab Rudolf Wachter sein Amt an Wilfried Pätzold. Ferner mussten weitere Vorstandsämter neu besetzt werden. Als neue zweite Vorstände wurden Volker Burkhardt und Klaus Mannhardt gewählt, neuer Jugendleiter wurde Harald Kruschina und neue Schriftführerin Iris Dieterich.

1990 Von links, stehend:Rolf Gittinger, Volker Burkhardt, Rainer Fedra, Horst Mäule, Karl-Heinz Mäule, Florian Kost, Franz Dieterle, Klaus Gerlach. Kniend: Edgar Schmid, Ralf Mannhardt, Jörg Gayer, Steffen Wachter, Jochen Haller, Thilo Burkhardt.

Nach dem schlechten Abschneiden im Spieljahr 1992/93 (Drittletzter) stellte Uwe Schwendemann seinen Trainerposten zur Verfügung.

Mit Jürgen Gröner als Nachfolger konnte ein Spielertrainer verpflichtet werden, der selbst schon in höheren Klassen gespielt hat. Dies sollte für alle Aktiven der Saison 1993/94 eine große Motivation sein, um endlich wieder einmal einen vorderen Tabellenplatz zu erreichen.

Im Sommer 1993 wurden vom Württ. Fußballverband die Spielklasse neu eingeteilt. Der FV Roßwag musste nach langen Jahren die Spielstaffel wechseln. Jetzt hatte man es überwiegend mit Mannschaften aus dem Bezirk Leonberg zu tun. Doch dies sollte sich am Ende der Saison auszahlen.

Zuvor aber, kurz vor Weihnachten 1993, ereignete sich für Teile der Roßwager Bevölkerung und auch für den Verein eine große Katastrophe. Beim Jahrhunderthochwasser wurde der Sportplatz meterhoch überflutet. Was zurückblieb waren Massen und Unrat. An einen Trainings- und Spielbetrieb war nicht mehr zu denken. In beispielslosen Arbeitseinsatz wurden die Schlammmassen geräumt. 30 bis 40 Freiwillige fanden sich pro Arbeitseinsatz ein. Roßwager Firmen unterstützten die Aktion durch Bereitstellung von Maschinen und Arbeitsgeräten. Der Trainings- und Spielbetrieb nach Vaihingen verlegt werden, was nicht immer ohne Schwierigkeiten verlief.

Jetzt war der Verein gezwungen zu handeln. Ein neuer Sportplatz muss gebaut werden. Langwierige Verhandlungen und Diskussionen, ob Sanierung oder Neubau, über Finanzen und Zuschüsse, mussten geführt werden. Letztendlich entschied sich der Verein für den Bau eines neuen Sportplatzes. Durch Bauarbeiten am Hochwasserdamm wurden die Bemühungen des Vereins zusätzlich verzögert, so dass ein Spielbetrieb erst wieder im Jahre 1997 möglich wurde.

Nach über zwei Jahrzehnten errang die Reserve-Mannschaft im Spieljahr 1993/94 endlich wieder einmal eine Meisterschaft für den FV Roßwag.

Mit 28:8 Punkten und 43:19 Toren erkämpfte man sich den Titel knapp vor dem TSV Flacht. Umso bedeutender war diese Leistung einzustufen, wenn man bedenkt, dass insgesamt 31 Spieler eingesetzt wurden, da man öfters am Donnerstag noch nicht genau wusste, wer am Sonntag überhaupt spielt, oder dass manchmal wegen Spielermangel ohne Auswechselspieler gekickt werden musste.

Für das Spieljahr 1994/95 wurde vom Württ. Fußballverband nochmals eine Neuordnung der Spielklassen vorgenommen.

Außerdem wurde die neue Kreisliga C gegründet. Alle seitherigen Reserve-Mannschaften wurden in II. Mannschaften umbenannt und spielen nun in dieser Kreisliga C in voller Konkurrenz um den Aufstieg.

Für unsere 1. Mannschaft hat dies seither nicht gekannte Auswirkungen. Absteigen ist plötzlich wieder möglich. Nach einer schwachen Vorrunde wurde es in der Rückrunde nicht besser. Mit dem vorletzten Tabellenplatz konnte man sich knapp vor dem drohenden Abstieg retten.

Bei der FV-Jugend konnte für die Saison 1993/94 nach fast 10-jähriger Pause wieder eine A-Jugend gemeldet werden. Junge Roßwager zusammen mit Jugendlichen aus Nachbarorten bildeten eine spielstarke Mannschaft.

Auch im Bereich der F-bis C-Jugend hat Roßwag immer wieder gute Mannschaften aufzubieten, die teilweise mit großem Erfolg an den Verbandsrunden teilnehmen.

Das 50-jährige Bestehen wurde am 19. Mai 1995 mit einem Festbankett gefeiert. Außerdem war der FV Roßwag Ausrichter des Stadtpokalturniers.